Dreh­stan­gen-Tisch­fuss­ball offi­zi­ell als Sport­art anerkannt

Nun ist es soweit: Der Dreh­stan­gen-Tisch­fuss­ball ist offi­zi­ell als Sport­art aner­kannt! Mag man es kickern, wuz­zln, krök­len oder Tisch­fuss­ball spie­len nen­nen, nun wer­den alle Tisch­fuss­ball­ver­bän­de und jeder Tisch­fuss­ball­ver­ein die Aner­ken­nung der Gemein­nüt­zig­keit bean­tra­gen können.

Tisch­fuss­ball eta­bliert sich zuneh­mend als welt­weit prak­ti­zier­ter Leis­tungs­sport. Wir unter­stüt­zen das Ziel des Deut­schen Tisch­fuss­ball Bun­des und sei­ner ange­schlos­se­nen Ver­bän­de den Tisch­fuss­ball fest in der Gesell­schaft als aner­kann­ten Leis­tungs­sport zu ver­an­kern. Von daher begrü­ßen wir die­ses Urteil mit gro­ßer Freude!

Hier ein klei­ner Aus­zug aus dem Urteil:

“Legt man die­se Umschrei­bung des Begriffs Sports zugrun­de, so fällt auch der Dreh­stan­gen-Tisch­fuß­ball, ins­be­son­de­re soweit er – wie von dem Klä­ger geför­dert – wett­kampf­mä­ßig in Gestalt von Liga­spie­len, Welt­meis­ter­schaf­ten und Tur­nie­ren betrie­ben wird, dar­un­ter. Wie sich aus den umfang­rei­chen tat­säch­li­chen Aus­füh­run­gen des Klä­gers zu die­ser Sport­art ergibt und wie das Gericht auch aus eige­ner Anschau­ung weis, stellt der Dreh­stan­gen-Tisch­fuß­ball ins­be­son­de­re in sei­ner Wett­kampfsva­ri­an­te eine über das ansons­ten übli­che Maß hin­aus­ge­hen­de Akti­vi­tät dar. Dar­über hin­aus erfor­dert er auch, was die Betä­ti­gung der Dreh­stan­gen anbe­langt, in hohem Maße einem per­sön­li­chen Kön­nen zure­chen­ba­re Kunst­be­we­gun­gen.” (Quel­le)

Wer hat den Tisch­fuss­ball erfun­den und wie ist Kickern so bekannt und beliebt geworden?

Der Fran­zo­se Luci­en Rosen­gart soll die Idee für den ers­ten Kicker­tisch gehabt haben. Als Ange­stell­ter des Auto­bau­ers Citro­ën hat­te er wohl die rich­ti­gen Mög­lich­kei­ten und Res­sour­cen dafür. Die Dreh­stan­gen waren hier aber noch an den Stirn­sei­ten des Kickers ange­bracht und so wan­del­te die schwei­zer Fir­ma “Kicker” zur heu­te bekann­ten Form ab. Mit zuneh­men­der Beliebt­heit set­ze sich dann daher in Deutsch­land auch das Wort “Kicker” für den ursprüng­li­chen Dreht­stan­gen-Tisch­fuss­ball durch, in Öster­reich aber auch oft Wuz­zler genannt. Der Spa­ni­er Ale­jan­dro Finis­terre war so schlau sich im Jah­re 1937 als ers­ter ein Patent auf einen Kicker­tisch zu sichern.

Aber auch ein Eng­län­der wird in ande­ren Paten­ten als Erfin­der geführt: Harold S. Thorn­ton mel­de­te am 14. Okto­ber 1922 ein Gerät mit Dreh­stan­gen beim Patent­amt an. Die Bild­zei­tung war dann noch­mal maß­ge­bend für die Stei­ge­rung des Bekannt­heit­gra­des des Tisch­fuss­ball in Deutsch­land. 1967 wur­de die ers­te Deut­sche Meis­ter­schaft auf Ihre Initia­ti­ve hin durch­ge­führt. Und schon 2 Jah­re spä­ter wur­de der Deut­sche Tisch­fuss­ball Bund gegründet.

Die Ent­wick­lung des ambi­tio­nier­ten Tisch­fuß­ball­sports in Deutsch­land haben aber dann über­wie­gend der Auto­ma­ten­ver­trieb Löwen mit des­sen lang­jäh­ri­gem Lie­fe­rant Leon­hart vor­an­ge­trie­ben. Löwen ver­an­stal­te­te in den 1980er und 90er Jah­ren eine über­re­gio­na­le Tur­nier­se­rie in Deutsch­land, die auch vie­le Top­spie­ler aus den Nach­bar­län­dern anzog und deren jähr­li­cher Höhe­punkt die so titu­lier­ten „Deut­schen Meis­ter­schaf­ten“ war. Nach­dem Löwen die­se Ver­an­stal­tung nicht mehr durch­füh­ren woll­te, haben akti­ve Spie­lern den p4p e.V. (Play­ers 4 Play­ers Tisch­fuss­ball­ver­ei­ni­gung e.V.) gegrün­det, um die Tur­nier­se­rie am Leben zu erhalten.

Mitt­ler­wei­le wur­de der Welt­ver­band ITSF gegrün­det, vie­le natio­na­le und inter­na­tio­na­le Meis­ter­schaf­ten durch­ge­führt und welt­weit 65 akti­ve natio­na­le Ver­bän­de gezählt. Die Freu­de und Lei­den­schaft hat dazu geführt, dass der Tisch­fuss­ball nun als gemein­nüt­zi­ge Sport­art anner­kannt wurde.

Nach einem rechts­kräf­ti­gen Urteil des Hes­si­schen Finanz­ge­richts vom 23. Juni 2010 (Akten­zei­chen 4 K 501/09) kann ein Ver­ein, der Tisch­fuß­ball betreibt, als gemein­nüt­zig aner­kannt wer­den. (Quel­le)